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Von manchen skeptisch oder distanziert beäugt, von anderen als letzte Hoffnung sehnsüchtig erwartet – bedeutsam ist der synodale Weg zweifellos für alle von uns, die wir eine Berufung zum Dienst in der Kirche verspüren. Mit dem Besuch von Konstantin Bischoff bot sich nun die Gelegenheit, von einem Synodalen Eindrücke aus erster Hand zu erhalten. Sein Vortrag rief mit der MHG-Studie die „Geburtsumstände“ des synodalen Wegs in Erinnerung und skizzierte anhand von zahlreichen Anekdoten die Strukturen und den Verlauf dieses kirchenrechtlichen Novums.

In der nun schnell einsetzenden lebhaften Diskussion konnten wir die herausfordernden Fragestellungen vertiefen und erhaschten so einen Hauch von Synodalität: Wieviel Strukturveränderung ist möglich und nötig – oder nicht? Wäre es nicht besser, im Sinne von Papst Franziskus konkret zu handeln statt zu träumen – oder schreibt der synodale Weg Träume auf (Bätzing)? Droht die Theologie aus der Perspektive der Betroffenen diese nicht zu instrumentalisieren und das tatsächliche Wohl der Missbrauchsopfer aus dem Blick zu verlieren? Warum wurde nachträglich noch ein Forum zu „Frauen in Diensten und Ämtern der Kirche“ eingerichtet, nicht aber zum für die deutsche Kirche sicherlich ebenfalls wichtigen Thema Neuevangelisierung? Sind die theologisch hochkarätigen und inhaltlich dennoch kaum als neu beachteten Beiträge des Forums „Priesterliche Existenz heute“ Ausdruck der tiefgreifenden Krise unserer „priesterzentrierten Kirche“ – oder lässt sich wohlmöglich nur mit der eigenen Identität eine stimmige Antwort auf diese Anfragen bezeugen? Inwiefern werden die Anliegen des synodalen Wegs auch von den Ortsgemeinden mitgetragen und -diskutiert? Erbringen die Beratungen einen gesamtgesellschaftlichen Mehrwert, oder handelt es sich um einen binnenkirchlichen Diskurs von Verbandseliten? 

Gewiss leistet er jedenfalls einen Beitrag zu einer wertschätzenden gesellschaftlichen Diskussionskultur, wenn es immer wieder gelingt einander wohlwollende Aufmerksamkeit zu schenken und trotz aller Kontroversen miteinander zu reden – um des Evangeliums willen.